Der Kick für mehr Selbstbewusstsein: Berufliche Bildung

Eine Auf­ga­be von Werk­stät­ten für behin­der­te Men­schen ist es, auf eine beruf­li­che Tätig­keit inner­halb oder außer­halb der Werk­statt vor­zu­be­rei­ten. Die beruf­li­che Bil­dung ori­en­tiert sich dabei an klas­si­schen Model­len des Bil­dungs­sys­tems und an aner­kann­ten Aus­bil­dungs­be­ru­fen. So auch bei der USE gGmbH. Im Rah­men der beruf­li­chen Bil­dung setzt das Sozi­al­un­ter­neh­men aber noch einen oben drauf: Sie bie­tet ihren Beschäf­tig­ten Qua­li­fi­zie­rungs­bau­stei­ne an, die von der IHK zer­ti­fi­ziert sind.

Kick fuer mehr SelbstbewusstseinChris­ti­an Otrom­bow­sky und Artur Boy­ko sind zwei von zwölf Beschäf­tig­ten, die im Som­mer 2022 das Zer­ti­fi­kat für den Qua­li­fi­zie­rungs­bau­stein „Grund­la­gen im gas­tro­no­mi­schen Bereich“ ent­ge­gen nah­men. Davor lern­ten sie ein Jahr lang eine Men­ge zu The­men wie Umgang mit Gäs­ten, Bera­tung, Ver­kauf und Ser­vice. Aber auch Stress­be­wäl­ti­gung und sozia­le Kom­pe­ten­zen stan­den mit auf dem Programm.
Chris­ti­an Otrom­bow­sky schätz­te beson­ders die Stress­be­wäl­ti­gung: „Ich kann jetzt zwi­schen posi­ti­ven und nega­ti­ven Stress unter­schei­den. Ich den­ke oft nega­tiv. Jetzt weiß ich, was ich dage­gen tun kann.“ Und Artur Boy­ko wur­de selbst­stän­di­ger und selbst­be­wuss­ter: „Viel­leicht bewer­be ich mich noch­mal auf dem all­ge­mei­nen Arbeits­markt.“ Nach ers­ten nega­ti­ven Erfah­run­gen sei dies ein gro­ßer Schritt für ihn. Den posi­ti­ven Ein­druck teilt auch der Pro­jekt­mit­ar­bei­ter Stef­fen Schierz: „Die Teil­neh­men­den sind viel offe­ner gewor­den und trau­en sich mehr zu.“
Für das über den Euro­päi­schen Sozi­al­fond finan­zier­te Pro­jekt wur­den die zwölf Beschäf­tig­ten der USE in Theo­rie und Pra­xis geschult. Dabei wird jede ein­zel­ne Leis­tung doku­men­tiert, so dass eine stress­in­ten­si­ve Abschluss­prü­fung entfällt.
Das Zer­ti­fi­kat bie­tet sowohl den Beschäf­tig­ten als auch einem mög­li­chen Arbeit­ge­ber eine Ori­en­tie­rung über die erlang­ten Fähig­kei­ten. Für die meis­ten ist es zu aller erst eine hohe Wert­schät­zung ihrer Arbeit.