Newsletter #22: Nachgefragt, Alltag in Teltow und Rhabarber-Lasagne

Lie­be Beschäftigte,
lie­be Kol­le­gin­nen und Kollegen,

vie­le von Ihnen sind nun in die USE zurück­ge­kehrt und trotz Abstands­re­geln und Hygie­ne­vor­schrif­ten kehrt wie­der Nor­ma­li­tät ein. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich freue mich jeden Tag wie­der über unser gut besetz­tes Büro, die klei­nen Gesprä­che am Ran­de und die vie­len bekann­ten Gesich­ter — auch wenn sie halb durch eine Mas­ke bedeckt sind. Manch­mal merkt man erst, was man ver­misst hat, wenn es wie­der da ist.

Nach­ge­fragt!

Hier in der USE gibt es eine Men­ge Men­schen, die vie­les leis­ten. Im News­let­ter möch­ten wir eini­ge von ihnen inter­view­en. Wir wol­len wis­sen, was sie gera­de beschäf­tigt und wie sie mit der unge­wohn­ten und her­aus­for­dern­den Situa­ti­on umgehen.

Heu­te haben wir unse­ren Geschäfts­füh­rer Wolf­gang Gras­nick befragt:

  1. An die ver­än­der­ten Umstän­de durch die Coro­na-Pan­de­mie haben wir uns alle mitt­ler­wei­le mehr oder weni­ger gewöhnt. Die Sor­gen blei­ben aller­dings. Wor­über machen Sie sich die meis­ten Gedanken?

Ich begrü­ße sehr, dass die Nor­ma­li­tät wie­der Ein­zug hält. Auf der ande­ren Sei­te krei­sen mei­ne Gedan­ken dar­um, was die Locke­run­gen bewir­ken wer­den. Wird es eine zwei­te Wel­le geben? Wenn sie kommt, wird sie sicher noch schär­fe­re Ein­schrän­kun­gen mit sich brin­gen. Aber wie geht unse­re Gesell­schaft dann damit um? Wer­den wir uns noch­mal so dis­zi­pli­nie­ren kön­nen? Im Sommer?
Mei­ner Ein­schät­zung nach soll­ten wir wei­ter­hin sehr vor­sich­tig sein und nicht den wirt­schaft­li­chen Aspekt zu sehr in den Vor­der­grund stel­len. Alles was mög­lich ist, haben wir bis­her berück­sich­tigt. Aber es bleibt ein Balan­ce-Akt solan­ge es kei­nen wirk­sa­men Impf­stoff gibt.

  1. Vie­le hof­fen, dass die Pan­de­mie auch posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf unse­re Gesell­schaft hat. Wie beur­tei­len Sie das als Psy­cho­lo­ge? Wird sich das mensch­li­che Mit­ein­an­der verändern?

Die Erfah­run­gen aus den bis­he­ri­gen Kri­sen, zum Bei­spiel die Ban­ken­kri­se, zei­gen mei­nes Erach­tens lei­der auf, dass der Mensch und die Gesell­schaft rela­tiv wenig lernt aus die­sen Krisen. 

Es bleibt natür­lich die Hoff­nung, dass es in die­sem Fall anders ist und dass wir etwas ler­nen aus die­ser Coro­na-Kri­se. Es betrifft ja nicht nur ein­zel­ne Städ­te, Gemein­den oder Län­der – son­dern die Aus­wir­kun­gen sind in allen gesell­schaft­li­chen Berei­chen welt­weit zu spüren!

  1. Sie beglei­ten und füh­ren die USE schon seit über 25 Jah­ren. Etwas Ver­gleich­ba­res wird es bis­her nicht gege­ben haben. Wie wird Coro­na die USE verändern?

Tat­säch­lich gab es so etwas noch nicht. Unse­re Erwar­tung, dass Poli­tik und Ver­wal­tung in die­ser Kri­se zeit­nah die Pro­ble­me mit uns bespricht, ist lei­der nicht erfüllt wor­den. Den­noch haben wir jede Mög­lich­keit genutzt, haben alle Tas­ten auf der Coro­na-Kla­via­tur ange­schla­gen, um die USE sicher durch die­se Kri­se zu brin­gen. Das ist uns wei­test­ge­hend gelun­gen. Wir kön­nen Ihnen zusi­chern, das Sie hier dau­er­haft einen Platz haben werden.

Seit dem 18.5. sind vie­le von Ihnen wie­der auf Ihren Arbeits­platz bzw. auf Ihren Platz in der beruf­li­chen Reha­bi­li­ta­ti­on in der WfbM zurück­ge­kehrt. Wir ver­su­chen nun gemein­sam, d.h. Sie als Beschäf­tig­te mit den Fach­kräf­ten und den Fach­dienst­mit­ar­bei­tern zusam­men, die Nor­ma­li­tät wie­der in den beruf­li­chen All­tag ein­keh­ren zu las­sen. Dazu gehört auch, dass wir mit unse­rer Band­brei­te der viel­fäl­ti­gen Ange­bo­te aus Pro­duk­ti­on und Dienst­leis­tung auch unse­ren Kun­den wie­der zur Ver­fü­gung ste­hen. Ich hof­fe sehr, dass sich das nicht ver­än­dern wird!

  1. Wir alle müs­sen uns ein­schrän­ken durch die Pan­de­mie. Was ver­mis­sen Sie am meisten?

Das Netz­wer­ken! Den Gedan­ken­aus­tausch mit den ver­schie­de­nen Gesprächs­part­nern aus Poli­tik, Ver­wal­tung und Wirt­schaft ver­mis­se ich sehr. Ich war noch nie so pünkt­lich zuhau­se wie jetzt! Und nicht zuletzt muss­te ich ja auf mei­ne Geburts­tags­fei­er ver­zich­ten und wir alle auf unse­re Jubiläumsfeier.

Man­che sagen, in Bran­den­burg ticken die Uhren etwas anders, aber auch hier an unse­rem Stand­ort in Tel­tow, ist vie­les wie­der sehr normal.
Frau Bücking und Frau Massow vom Fach­dienst schil­dern die aktu­el­le Situation:

Wir freu­en uns, dass von den 85 Beschäf­tig­ten, die wir nor­ma­ler­wei­se am Stand­ort haben, mitt­ler­wei­le schon wie­der 74 Beschäf­tig­te in die Werk­statt kom­men. Bran­den­burg hat ja eine etwas anders­lau­ten­de Coro­na-Ein­däm­mungs­ver­ord­nung als Ber­lin. In Bran­den­burg gilt wei­ter­hin die Not­be­treu­ung in den Werk­stät­ten und die Mög­lich­keit, die­je­ni­gen Men­schen mit Behin­de­run­gen zu beschäf­ti­gen, die zur Auf­recht­erhal­tung des wirt­schaft­li­chen Betriebs in beson­ders wich­ti­gen Teil­be­rei­chen oder im Bereich der Dienst­leis­tun­gen oder Pro­duk­ti­on erfor­der­lich sind.

Alle Arbeits­be­rei­che bie­ten wie­der ganz­tä­gi­ge Betreu­ung an. Im Digi­tal­druck, der Tisch­le­rei und der Tex­til­werk­statt wird jeweils in zwei Schich­ten gear­bei­tet, um mög­lichst vie­len Beschäf­tig­ten das regel­mä­ßi­ge Kom­men zu ermög­li­chen. Die Kon­fek­tio­nie­rung kann sich in klei­nen Grup­pen auf meh­re­re Räu­me ver­tei­len. Für eini­ge Beschäf­tig­te sind die Schich­ten auch eine gute Mög­lich­keit, sich nach dem lan­gen Allein­sein zu Hau­se, wie­der an die Zusam­men­ar­beit in Grup­pen zu gewöh­nen. Eini­ge erzäh­len, wie schwer ihnen die Zeit gefal­len ist und wie gut es war, regel­mä­ßig mit dem Fach­dienst zu tele­fo­nie­ren. Ande­re haben die Zeit gut für sich genutzt und zu Hau­se Din­ge ange­packt, für die ihnen sonst nach der Arbeit die Ener­gie gefehlt hat. Die Meis­ten freu­en sich, dass end­lich wie­der All­tag zu spü­ren ist. An das Tra­gen der Mas­ken in den Flu­ren und Trep­pen­häu­sern haben sich fast alle schon jetzt gut gewöhnt. Eini­ge Beschäf­tig­te nut­zen ein Visier. Auch bei der Umset­zung der neu­en Essen­zei­ten und dem groß­zü­gi­gen Platz in der Kan­ti­ne um jeden ein­zel­nen Sitz­platz haben sich alle gut gewöhnt. Der Bespre­chungs­raum ist nun eben­falls zum Essen­raum gewor­den, um die Früh­stücks- und Mit­tag­essen­zeit für alle so ange­nehm wie mög­lich zu gestal­ten und die Abstän­de einzuhalten.

Ein gro­ßes Dan­ke­schön geht an die Beschäf­tig­ten und Mit­ar­bei­ter des Clean Up Ser­vice, die neben der Essen­aus­ga­be auch das Des­in­fi­zie­ren im gan­zen Haus und das täg­li­che Waschen der Mas­ken über­neh­men. Die Ver­wal­tung über­nimmt dann das Sor­tie­ren der Mas­ken für die ein­zel­nen Bereiche.

Zum Schluss gibt es noch ein extra­va­gan­tes Rezept eines oft kochen­den Beschäf­tig­ten aus der Medi­en­ge­stal­tung: Rha­bar­ber-Vanil­le-Lasa­gne

4–5 Stan­gen Rhabarber

1 Päck­chen Vanille-Pudding

½ l Milch

Zucker

Zwie­back

Den Rha­bar­ber waschen und in 1–2 cm gro­ße Stü­cke schnei­den, mit ein wenig Was­ser und 2 EL Zucker kurz kochen. Den Vanil­le­pud­ding nach Packungs­an­wei­sung kochen.

In einer Schüs­sel oder Auf­lauf­form erst eine Schicht Zwie­back legen, dar­über den Rha­bar­ber und zuletzt den Vanil­le­pud­ding strei­chen. Alles wie­der­ho­len, bis die Zuta­ten auf­ge­braucht sind. Ein biss­chen ste­hen las­sen, damit der Rha­bar­ber den Zwie­back auf­weicht. Wenn Sie es lie­ber knusp­rig mögen, kön­nen Sie auch gleich loslegen“

Zum Schluss kann man die außer­ge­wöhn­li­che Lasa­gne noch mit Him­bee­ren oder Brom­bee­ren garnieren.

Las­sen Sie es sich schmecken!

Vie­le Grü­ße & bis bald
Ursu­la Laumann